Mainz 05: Heidel kritisiert Fan-Proteste gegen DFL-Investor (Rund um Fußball)

neustädter, JWD, Tuesday, 20.02.2024, 11:11 (vor 67 Tagen) @ Richard

Warum holt man sich dann nicht alleine für die internationale Vermarktung nen Investor rein der mit x% an den Erlösen beteiligt wird? Vielleicht weil man dann keinen findet weil die Bundesliga international dann doch nicht so geil ist wie man sich es wünscht?

Ein paar Gedanken:

Stichpunkt "im internationalen Vergleich wird die Bundesliga abgehängt"

England ab Sommer 25 = 1.95 Milliarden
Spanien bis Sommer 27 = 1.2 Milliarden
Deutschland bis Sommer 24 = 1.1 Milliarden
Italien bis ? = 900 Millionen
Frankteich bis Sommer 24 = 600 Millionen (noch kein neuer Stand weil die angepeilte Milliarde niemand bereit war zu zahlen)

Das sind die Summen die aus den Medienrechten pro Saison generiert werden.

Deutschland war und wird auf lange Sicht auf Platz 3 bleiben. Alleine aufgrund der Sprachen wird England und auch Spanien in einem wesentlich größeren Teil der Welt bevorzugt. Zum anderen spielen in den beiden Ligen 15(!) der 20 wertvollsten Mannschaften der Welt, erstmal völlig egal woher der Wert kommt bzw. wer dahinter steckt. Alleine das Renomee einiger dieser Vereine zieht gute Spieler eher an. Und ja, das mag im Süden niemand gerne hören aber Liverpool, Barca oder Real, selbst Manchester United haben nochmal eine ganz andere Strahlkraft. Das wird immer dazu führen, dass diese Ligen mehr erlösen können als die Bundesliga.

Die Serie A und due Ligue 1 werden auf Jahre alleine wegen dem Spieleraspekt nicht vor die Bundesliga rutschen. Was in 10 Jahren ist, keine Ahnung aber machen wir uns nix vor, das Ranking bleibt so wie es ist.

Die Lücke zu den Top 2 wird niemals geschlossen werden können und auch nicht durch neue Medienrekorderlöse gleichbleiben. Warum also immer der Drang auf internationale Wettbewerbsfähigkeit? Wäre es nicht zielführender ein Alleinstellungsmerkmal zu erschaffen wie z.B. beste Nachwuchsausbildung in Europa? Anderes Thema.

Stichpunkt "wir brauchen frisches Geld um zu Überleben"

Der Investor zahlt einmalig 300 Millionen an die Verein für die Übertragung von 8% der Erlöse der Medienrechte für 20 Jahre. 8% aus jeder Ausschreibung! Das heißt 2/3 des Investorengelds geht nicht an die Vereine.

300 Millionen sind doch viel Geld...ja, das ist korrekt. Wenn wir absteigen sollten wäre es natürlich super wenn man die finanziellen Konsequenzen des Abstiegs auffangen könnte. Vollkommen richtig. Nur was kommt dann?

Die aktuelle Rechteperiode hat knapp 250 Millionen weniger eingebracht als die Rekordperiode davor. Nehmen wir mal an trotz aller Unkenrufe von der Medienseite pendelt sich der neue Vetrag auf 4.5 Milliarden für 4 Jahre ein. Dann verbleibt der Liga eine Summe von 4.16 Milliarden nach Abzug der 8%. Also ein Minus von 240 Millionen zur aktuellen Periode bzw. dank des gütigen Sponsors rechnerisch ein Plus von 60 Millionen bzw. 15 Millionen pro Jahr. Für 36 Vereine...

Somit müsste die übernächste Periode mindestens 4.75 Milliarden einbringen damit in 5 Jahren(!) die Erlöse nach Abzug der Investoren auf dem gleichen Level wie jetzt sind. Falls nicht macht die Liga ab dann ein Minusgeschäft. Der Investor hätte hingegen bereits nach 8 Jahren über 600 Millionen wieder eingeholt, solte sich die 3. Periode im Investorenzeitalter nochmals in gleichen Sphären bewegen wäre die investierte Milliarde nach spätestens 12 Jahren wieder drin.

Ganz ehrlich, wenn Vereine so aufgestellt sind, dass man knapp 1 Milliarde in 12 Jahren aus der Hand gibt um jetzt 300 Millionen fürs Überleben zu bekommen...abmelden, auch wenn es mein Verein ist!.


Aber letztendlich wird der Deal so oder so kommen...es wird schön mit Schampus angestoßen wenn die neue Rechteperiode vergeben wurde, in 5 Jahren kommt dann das große Erwachen. Aber dann sind die jetzt handelnden Personen nicht mehr im Amt und meine Lust auf Fußball wird wohl endgültig verfolgen sein.


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